Wenn die Straße so weitergeht…

oder, fahr mal auf dem Schotter neben der Straße, dort geht es besser.

 

Willkommen in der Mongolei, leider ist es hier mit der Internetverbindung nicht so toll, deswegen gibt es jetzt unseren Erlebnisbericht.

Die Mongolei ist ein Abenteuer seit der Einreise. Aus Taschanta haben wir euch ja noch geschrieben. Wir haben uns auch brav in der Nacht angestellt um am nächsten Tag pünktlich zu den Öffnungszeiten (kundenfreundlich von 9 – 12 und 14 -18 Uhr) noch in die Mongolei reisen zu können.

Tja, da haben wir die Rechnung ohne die Hunderten Kasachen und Mongolen gemacht, die sich ohne Skrupel in jede Lücke die sich in der Warteschlange öffnet drängelt. Das Auto vor uns gehörte einer deutschen Familie die mit ihren drei Kindern schon seit einem Jahr in Zentralasien unterwegs sind. Man merkt es ihnen an, ein bisschen verwildert kommen die drei schon daher. Mit Ihnen haben wir uns verbündet um die Invasion der Mongolen und Kasachen abzuwehren. Ein paarmal sind wir an einer Schlägerei mit Dränglern knapp vorbeigeschrammt.

Alles paktieren half aber leider nichts, der russische Grenzposten schließt pünktlich um 18 Uhr und wir stehen erst auf Platz 19 und unsere deutschen Freunde auf Platz 18. Alles hilft nichts, es muss noch eine Nacht an der Grenze verbracht werden. Wenigstens haben die Beamten diesmal eine Liste mit allen Kennzeichen angefertigt um den Dränglern am nächsten Tag den gar aus zu machen.

Also nach einer erholsamen Nacht die zwei von uns im Bus und die anderen vier wieder im einzigen Hotel des Kaffs verbracht haben, vertreiben wir uns die Wartezeit wieder mit den Kindern der deutschen Familie. Alles ist recht um die Zeit zu vertreiben.

Um halb 11 ist es dann so weit. Wir sind mit der Ausreise dran. Die Ausreise aus Russland gestaltet sich um einiges angenehmer als unsere Einreise. Wahrscheinlich sind sie einfach froh uns loszuwerden. Vom russischen Grenzposten in Taschanta, der auf knapp 2100 m Seehöhe liegt, ist noch 21 km vom mongolischen Grenzposten entfernt. Auf 2400 m Seehöhe, ist die richtige Grenze. Dort kontrolliert nochmal ein Russe ob niemand aus dem Auto gesprungen ist. Direkt nach dem Zaun beginnt die Mongolei und somit die Schotterpisten.

Die 10 km hinunter zum Grenzposten rattern wir ohne Probleme.  Dann kommt wieder warten. Pro Stunde werden nur 2 Autos hineingelassen. Um 17 Uhr sind auch endlich wir dran. Diesmal ist mit unseren Dokumenten alles in Ordnung. Jetzt kommt aber das große ABER. Wir brauchen ein Formular das wir in Ulan Bataar abstempeln lassen müssen. Da in einer Stunde aber schon Geschäftsschluss ist, geht sich das natürlich nicht aus. Der nette Zollbeamte meint wir können unser Auto stehen lassen und zu Fuß in das mongolische Dorf gehen um bis morgen zu warten.

Die Dame am Tor wollte uns aber nicht hinaus lassen da zwei von uns zusätzlich zum Rucksack noch eine Toiletttasche hatten. Mani wurde schon ein bisschen unentspannt und hatte für seine neue Freundin nur ein „I don’t give a fuck“ übrig. Also nochmal zurück zu unserem Zollbeamten der heute eigentlich keine Zeit mehr hat. Der meinte nur die „Crazy Fat Lady“ am Tor soll Ruhe geben.

Endlich durch haben wir eine Deluxe-Jurte mit zwei Betten für sechs Leute gefunden. Das einzige Problem, die Schlafsäcke für die anderen vier sind noch im Auto. Also zurück zu unserer Freundin der Crazy Fat Lady. Diesmal hat sie Einsicht und erlaubt uns das Material zu holen. Leider müssen wir aber feststellen, dass wir 3 Schlafsäcke am russischen Grenzposten liegen gelassen haben. Glück muss man halt haben….

Wir haben in unserer kuhfladenbeheizten Jurte aber dann doch alle Schlafen legen können. Mani ist pünktlich um 9 Uhr, oder 8 Uhr, wir wissens nicht so genau, irgendwo ist noch eine Zeitzone, ohne Internet können wir das aber nicht feststellen, beim Grenzposten um das Dokument zu holen. Kann doch nicht so lange dauern eine Seite auszufüllen oder? Tja in der Mongolei schon. Nervtötende 5 Stunden später haben wir den Wisch endlich in der Hand und können losfahren.

Hier beginnt das richtige Abenteuer. Die ersten 10 km nicht asphaltierte Schotterpiste, von Mani gefharen, haben gleich mal unsere hinteren Stoßdämpfer zerstört. Aber wenn die Straße halbwegs so bleibt, dann kommen wir rechtzeitig nach Ulan Bataar. Die Straße bleibt aber nicht so, nicht einmal ansatzweise.

Den Rest der Geschichte müssen wir auf ein anderes Mal vertagen, denn jetzt ruft nach 200 Offroad Kilometern das kühle Bier!

Bis zum nächsten mal.

Written by mongolia

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