Der russische Traum!

Vom Millionär zum Tellerwäscher, so schnell kann’s gehen. In Novosibirsk haben wir uns noch ein luxuriöses Penthouseapartment  mit im 20. Stock geleistet, und am nächsten Tag  schlafen  wir, um die Reisekasse zu schonen, im Zelt. Nach den endlosen weiten Sibiriens mit Birken  und Sümpfen ohne Ende haben wir dann auch die ersten Fußhügel des Altai Gebirges erreicht. Von der Hauptstraße abgebogen ein bisschen ins Hinterland haben wir uns einen Zeltplatz gesucht. Ich habe ja gedacht es wird einfacher wenn wir nicht in Städten nach Hotels suchen müssen, aber falsch gedacht. Auch ein Zeltplatz kann lang und breit diskutiert werden. Im Schatten eines Schotterhaufens haben wir uns dann doch zur Ruhe gebettet.

Die erste Überraschung hat aber nicht lange auf sich warten lassen. Ein durstiger Nikita hat bei Mani und Alex, die den Bus bewacht haben, an die Scheibe geklopft, um 3 Uhr nachts. Er wollte dann aber doch nur eine Zigarette und einen Schluck Wasser haben um den langen Marsch ins nächste Dorf zu überstehen. Zumindest hat die Nacht ohne Empfang und Elektrosmog bewirkt, dass Alex mal durschlafen konnte und nicht den ganzen nächsten Tag verschlafen hat.

Am nächsten Tag sind wir dann richtig ins Gebirge gekommen. Die Gegend um Gorno Altaisk ist anscheinend auch bei russischen Touristen extrem beliebt. Unser nächster Zeltplatz war schon ein bisschen besser, ein nettes Tal, Wiese gleich neben einem Wildbach und eine Lagerfeuerstelle aus der wir noch die Glut der letzten Bewohner anfachen konnten, so soll das sein.  Wie richtige Pfadfinder haben wir gleich das gute alte Pflöckeln gespielt.

Nach und nach hat sich die Wiese dann aber rasch gefüllt. Was wir  nämlich nicht wussten war, dass die Wiese jedoch auch bei russischen Touristen auf der Durchreise extrem beliebt ist. So hatten wir bald einiges an Nachbarn. Am nächsten Tag haben wir uns dann mit den direkten davon angefreundet und brüderlich ein Frühstück geteilt.  Ihre Reaktion auf unser Vorhaben von Österreich mit dem Auto in die Mongolei zu fahren? „Crazy“, da waren sie nicht die ersten die das gesagt haben.

Nachdem wir heute die erste Zeit ein bisschen zu flott durch die Berge gerast sind, hat Mani das Steuer in die Hand genommen und in alter Sonntagsfahrermanier durch die wunderschöne Berglandschaft chauffiert. Die Landschaft hat sich auf dieser kurzen Strecke extrem verändert. Hatte man anfangs manchmal noch den Eindruck man fährt durch die bewaldeten Hänge der Alpen, sind die Bäume immer weniger geworden, sowie das Gras und überhaupt alles. Taschanta liegt auf 2100 Höhenmetern und ist umgeben von trockenen Steinharten Wiesen und kargen Berghängen. Mittlerweile haben wir wirklich den Eindruck den Kontinent gewechselt zu haben.

In unserem heutigen Hotel  für die Nacht haben wir Gott sei Dank eine Mongolin getroffen die in Kanada lebt. Auf Englisch hat sie uns erklärt, dass die Autos die ein Stück weit die Straße oben stehen nicht einfach parken sondern sich schon für den Grenzübertritt morgen anstellen. Der Grenzposten hat nämlich nur von 9 – 18 Uhr geöffnet.  Also haben  Alex und Matthias ausgecheckt und sind mit unserem roten Flitzer in die Schlange gefahren. Noch eine Nacht im Auto für die beiden. Wenigstens konnten sie davor duschen.

Also drückt die Daumen für morgen, das nächste mal melden wir uns aus der Mongolei!

 

Written by mongolia

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