Wenn man ehrlich ist, dann ist die russische Landschaft wirklich schön und beeindruckend, nur zieht sie sich wie ein Stück Kaugummi. Ein Berg oder Hügel, dass wär mal wieder was schönes. Mit einem Schotterhaufen wären wir auch schon zufrieden. Bald sollten wir aber ins Altai Gebirge kommen, dort wird dann auch endlich das Zelt ausgepackt. Damit hat sich die leidige Hotel/Hostel/Absteigensuche am Abend hoffentlich auch erledigt.
Heute sind wir, nach einem kurzen Zwischenstopp mit Stadtbesichtigung in Omsk , nach Novosibirsk gekommen. Omsk war nach Ufa und Kurgan eine richtiggehende Wohltat.
Unsere gefahrene Strecke könnt ihr euch hier ansehen, leider hat der Tracker kurz aufgegeben, man kann die Richtung aber noch erkennen.
Mittlerweile sind wir ja schon ein paar Kilometer auf den russischen Straßen zurückgelegt, das macht uns schon zu Profis im russischen Fahren. Eins gleich vorweg, so schlecht wie ihr Ruf sind die Straßen (zumindest die Hauptverkehrsadern) nicht. Auch hier hat man manchmal nur Asphaltinseln zwischen den Schlaglöchern, doch meistens sind sie sogar frisch geteert. Russland investiert anscheinend.
Wenn man jedoch mal eine Abfahrt nimmt schaut das ganze schon anders aus. Dorfstraßen die auf unserer Karte aufscheinen entpuppen sich nur allzuoft als Schlammpisten über die nach einem Regenguss ein regelrechter Bach fließt. Vertraue nie deinem Navi sondern, sofern vorhanden, nur deinem Hausverstand.
Ein ganz anderes Kaliber sind hingegen die russischen Autofahrer. Selbstmordkommandos brettern die Straße entlang und überholen bei jeder sich NICHT bietenden Gelegenheiten. Da hilft von unserer Seite aus nur Bremsen und Beten. Aber wir haben’s mittlerweile auch schon drauf. Ganz nach dem Motto „Geht sich schon noch aus“ wird jede Lücke genutzt um auf den einspurigen Autobahnen die lästigen Laster zu überholen.
In den Städten gestaltet sich die Sache wieder anders. Auf den Haupteinfahrten gibt es meistens keine Fahrbahnmarkierungen. Je nach Verkehrslage gibt es so zwei, drei oder vier Spuren. Wenn Matthias fährt auch mal eine viereinhalbte. Gott sei Dank haben wir mit ihm, nach seinen Fahrversuchen in Mexico City und Riad, einen erfahrenen Chaosfahrer unter uns der uns sicher durch die Stadt kutschiert.
Morgen verlassen wir Novosibirsk in Richtung Barnaul und mongolische Grenze, nur noch ungefähr 1000 km. Wir hoffen diesmal geht es besser. Unser Kontaktmann vom Charity Rally Team hat sich leider noch nicht gemeldet. Er sollte die Papiere an unseren Grenzübergang schicken, drückt uns die Daumen.
Nach den heutigen 700 km Fahrt , ruhen wir uns in unserem Penthouse mit Blick über Novosibirsk, bei Bier und Spritzer und einer Runde Exploding Kittens und Schnapsen aus.
Bis zum nächsten mal!
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